Aukštojas (293,84 m) / Juozapines kalnas (292,7 m)
Die beiden höchsten Steine von Litauen.
Breite: 54,53102° N
Länge: 25,62717° O
Aukštojas (293,84 m)
Breite: 54,52695° N
Länge: 25,62580° O
Nur ein kurzer Wochenendausflug: Nach der Ankunft am Flughafen von Vilnius und der Übernahme des Mietwagens meldet das Navi, dass es nur 25 Minuten Fahrzeit bis zum höchsten Punkt des baltischen Landes sind. Da für den nächsten Tag schlechtes Wetter angesagt ist, beschlieβe ich die umgehende Durchführung der "Berg"-tour.
Entlang der nach Minsk führenden Fernstraβe geht es nach Südosten. Kurz vor der litauisch/weissrussischen Grenze biege ich auf eine Nebenstraβe ab, die nach wenigen Kilometern in das kleine Dorf Medininkai führt. Die nach Süden führende Straβe führt in einem weiten rechts-links-Bogen zuerst an der in Restaurierung befindlichen Ruine einer Burg des Deutschen Orden (Medininkai Castle) aus dem 14. Jahrhundert und dann an der hölzernen Ortskirche vorbei. Etwa ein Kilometer südlich des Dorfes biegt man an einem Wegweiser (Juozapines kalnas) nach rechts auf einen sandigen Feldweg ab. Nach weiteren etwa 500 Metern biege ich wieder links ab. Kurz danach erreicht man eine kleine Parkfläche: Hier befindet sich der ehemalige höchste Punkt von Litauen.
Der Juozapines kalnas (Josephinenberg) galt über mehrere Jahrzehnte mit seinen 292,70 Metern als die höchste Erhebung Litauens. Ein groβer Findling und eine geschnitzte Holzsteele kennzeichnen diesen Punkt, der in wenigen Metern Anstieg vom Parkplatz erreichbar ist. Seit 1985 wurde aber bezweifelt, dass dieser Punkt der wahre Landeshöhepunkt ist. Eine im Jahre 2004 durchgeführte Vermessung durch die Technische Gediminas-Universität von Vilnius bestätigte die Vermutung, dass eine etwa 500m entfernte Anhöhe der wahre Landesgipfel von Litauen ist. So wurde dieser "Berg" am 20.6.2005 auf den Namen Aukštojas getauft und am 18.11.2005 erhielt der Name die offizielle Zustimmung vom Regionalparlament (Aukštojas war der höchste Gott der Litauischen Mythologie und Schöpfer der Welt).
Ich fahre noch etwa 500m weiter entlang des Feldweges nach Süden. Hinter einem Bauernhof parke ich an einer Waldlichtung. Etwa 200m geht es in geringer Steigung an einem Waldrand entlang Richtung Osten, bis ich den Gipfelstein des aktuell höchsten Punktes von Litauen erreiche.
Im kalten Novemberwind bleibe ich nur wenige Minuten, ein paar Bauernhöfe verlieren sich in der Einsamkeit im Südosten Litauens.
Etwa 40 Minuten dauert die Rückfahrt in das Zentrum von Vilnius, wo ich ein Hotel reserviert hatte. Am Abend besichtigte ich die Altstadt von Vilnius. Schön restaurierte Gebäude und sanierte Straβen lassen keine Erinnerung an sozialistischen Verfall aufkommen. Auch anhand der Geschäfte und des Autoverkehrs charakterisiert sich Vilnius als stark westlich orientiert.
Nach einem guten Abendessen im empfehlenswerten Restaurant Lokys in der Altstadt kehre ich ins Hotel zurück. Mein Rückflug über Wien nach München beendet am nächsten Tag diesen Wochenendausflug.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:01:21 Uhr
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