Slættaratindur (880 m) - der höchste Berg der Färöer-Inseln

Ein Gipfel im Nordatlantik

Slataratindur
Tour:
Besteigung des höchsten Berges der Färöer-Inseln
Region / Gebiet:
Färöer-Inseln (Nordatlantik)
Termin:
17.06.2017
Höhenmeter:
ca. 500 HM↑↓
Erreichte Höhe:
880 m (2887 ft), Slættaratindur
GPS-Koordinaten:
Breite: 36,12399° N
Länge: 5,34300° W
Anstrengung:
leichte Wanderung
Ausrüstung:
Wander- oder Trekkingschuhe, Wetterschutz
Gefahren:
Schnell ändernde Wetterverhältnisse!
Tipp:
  • Erkundung der Fjordlandschaft dieser Inselgruppe

Nach oben 17.06.2017 Slættaratindur

Geschütz

Gestern bin ich von München kommend ab Kopenhagen mit Atlantic Airways zum Flughafen Vágar auf den Färöer Inseln geflogen. Mit einem Mietwagen fuhr ich dann zur Hauptstadt Tórshavn wo ich mir für drei Nächte eine Unterkunft reserviert hatte.

TorshavnNachdem ich gestern Nachmittag ein wenig die Hauptstadt erkundet habe will ich den ersten kompletten Tag meines Wochenendausflugs gleich zur Besteigung des höchsten Gipfels dieser Inselgruppe nutzen. Etwa eine Stunde dauert die Anfahrt in den Norden dieser Inselgruppe bis zum kleinen Küstenort Eiði, wo die schmale Bergstraße zur Passhöhe Eðdisskarð beginnt. Die Straße ist recht schmal, so dass sich Gegenverkehr an den regelmäßigen Ausweichstellen begegnen muß. Etwa auf halber Strecke ist erstmals der Slættaratindur (880 m) von seiner FjordWestseite aus zu sehen. Der Berg wird dann grob entgegen dem Uhrzeigersinn bis zu seiner Südseite umfahren. Auf der etwas windigen Passhöhe Eðdisskarð (392 m) erreiche ich den kleinen Parkplatz von dem der Aufstieg beginnen kann.

BergblickNach dem Übersteigen eines Weidezauns geht es direkt die Südflanke empor. Zumeist den deutlichen Pfaden folgend gewinne ich rasch an Höhe. Die Südflanke ist durch zwei auffällige Felsbänder durchzogen. Das erste Band kann ich auf einigen stufigen Graspolstern einfach überwinden. Danch geht es weiter empor, wobei es teilweise richtig steiles Gehgelände wird. Das obere Felsband wird über einige gut gestufte Felsblöcke und Schotterrinnen überwunden, wobei einige Steinmännchen eine gute Orientierung in der Wegführung Rückblickermöglichen. Die Steigspuren führten leicht nach Westen biegend die Flanke hoch, wobei die Steilheit etwas abnimmt. Urplötzlich stehe ich auf einer sehr deutlichen Steigspur, welche mich nur leicht ansteigend in Richtung Westen unter dem Gipfelaufbau entlang führt. Etwa 10 Minuten später erreiche ich den oberen Westgrat des Berges. Entlang dieses kurzen, Gipfelblockigen Felsgrates erreiche ich nach etwa 50 Minuten Gesamtaufstieg das Gipfelplateau. Bereits in den letzten Minuten war ich in die Wolken hineingestiegen, am Gipfel beträgt die Sichtweite teilweise nur 50 m. Den aus aufgeschichteten Felsblöcken errichteten Windschutz erblicke ich deshalb erst nach einigem Suchen. Hier treffe ich einen australischen Studenten und einen dänischen Ingenieur. Zusammen warten wir bei einem kleinen "Gipfelsnack" auf eine Wolkenlücke die sich nach etwa 15 Minuten auftut.

KlippenDer Blick vom Gipfel in die Fjordlandschft der Färöer ist etwas besonderes im Vergleich zu den Gipfelblicken in den heimischen Alpen. Immer wieder geben kleine Wolkenfenster neue Ausblicke frei.

GasadalurSlættaratindur („flacher Gipfel“) - der Berg macht seinem Namen alle Ehre - da er einen flachen Gipfel in etwa der Größe eines Tennisplatzes aufweist. Die Flanken sind auf allen Seiten steil und im Sommer schneefrei. Der Normalweg aus Süden vom Passübergang Eiðisskarð (392m) wird in den Sommermonaten relativ oft begangen. Es ist zwar kein markierter Weg nach alpinen Kriterien aber deutliche und ausgetretene Wegspuren sind auf fast dem gesamten Anstieg erkennbar.

Nach etwa 30 Minuten Gipfelpause beginne ich den Abstieg auf der Anstiegsroute. Der Pfad ist gut einsehbar, einige Wanderer kommen mir entgegen. Nach etwa 30 Minuten habe ich die Passhöhe und den MIetwagen wieder erreicht.

Den Rückweg zur Hauptstadt Tórshavn sowie den nächsten Tag nutze ich zu Abstechern zu einigen Sehenswürdigkeiten der Inseln.

Anmerkung:

Natürlich werden die Färöer-Inseln kein eigenständiger Staat nach Ansicht vieler Zeitgenossen. Es ist ein "gleichberechtigter Staat im Königreich Dänemark". Die Färöer-Inseln verfügen über eine eigene Flagge, eine Hymne und eine eigene Fußball-Nationalmannschaft. Im Gegensatz zu Dänemark gehören die Färöer-Inseln nicht zur Europäischen Union und dem Schengen-Raum. Sie haben eine eigene Vertretung bei verschiedenen UNO-Organisationen, entsenden aber auch immer zwei Abgeordnete in das dänische Parlament.

Vergleichbar zu Gibraltar habe ich die Färöer-Inseln als eigenständigen Ländergipfel geführt, ohne damit eine politische Aussage zu treffen.

GPS-Trackansicht mit Google® Maps

Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:00:22 Uhr