Wheeler Peak (4011 m) - der höchste Berg von New Mexico über den Williams Lake Trail
Mount Walter (4005 m), der zweithöchste Berg von New Mexico
Start / Ende am Wanderparkplatz
Breite: 36.579416° N
Länge: 105.440047° W
Wheeler Peak
Breite: 36.556882° N
Länge: 75.519039° W
Mount Walter
Breite: 36.561064° N
Länge: 105.414462° W
02.06.2024 Aufstieg zum Wheeler Peak (4.011 m) und Mount Walter (4.005 m) in New Mexico
Nach der oben beschriebenen Anfahrt zum "Hiker Parking Lot" ist der Beschilderung "Williams Lake Trail" leicht zu folgen. Zuerst folge ich der Straße bis zur letzten Skilift-Talstation und den hier befindlichen Restaurants "The Bavarian" oder "Phoenix Grill". Der Weg zum "Williams Lake" ist aufgrund Bauarbeiten an der Lift-Talstation verlegt aber immer gut ausgezeichnet. In einer Kehre der nach Westen ansteigenden Forststraße / Skipiste ist der Trailabzeig gekennzeichnet.
Ab jetzt ist der Weg mit blauen Farbmarkierungen an den Bäumen gekennzeichnet, wobei der Wegverlauf aufgrund von Windbruch teilweise geändert wurde. Im Schatten der Baumkronen haben sich immer noch Schneereste des vergangenen Winters gehalten, welche aber auch ohne Grödel problemlos gequert werden können.
Nach etwa 2 Meilen nähere ich mich dem Williams Lake, ein Holzpfahl mit Markierung "Nr. 67" weist auf den hier nach links abzweigenden Trail zum Wheeler Peak hin. Sofort beginnt sich der weitere Trailverlauf deutlich aufzusteilen, unter den Baumkronen ist über eine nahezu geschlossene Altschneedecke zu gehen. Die blauen Markierungen an den Bäumen und vorhandene Steigspuren lassen aber keinen Zweifel an der Route aufkommen.
Als der Berghang ab etwa 3.450 m Höhe deutlich steiler wird geht der Steig in große Serpentinen über, welche in die Hangkontour eingebettet wurden. Dieser in moderater Steigung verlaufende Weg wechselt oberhalb der Baumgrenze beständig zwischen sonnenbeschienenen und bereits abgeschmolzenen Wegbereichen sowie verschneiten schattigen Abschnitten. Die Schneeflächen sind in der nächtlichen Kälte überfroren, so dass auch mit Grödeln eine sichere Querung bei der vorhandenen Hangneigung kaum möglich ist. Ich entscheide mich daher über eine bereits abgetaute Rippe den Berg direkt in Falllinie aufzusteigen.
An sich einfach über Wiesenpolster und steinige Abschnitte zu gehen ist der weitere Aufstieg aufgrund der nicht vorhandenen Akklimatisation in dieser Höhenlage eine sehr kurzatmige Angelegenheit. Oberhalb von 3.700 m ist der Schnee fast ganz abgetaut, so dass ich wieder auf den vorhandenen Aufstiegsweg wechseln kann. Langsam ansteigend nähert sich die Route dem schwach ausgeprägten Sattel zwischen Mount WalterWheeler Peak. Kurz vor dem Sattel erreiche ich das über die Gipfel streichende Windband, wobei die Temperaturen aber bei weitem nicht so kalt werden wie befürchtet.
Oberhalb 3.900 m deutlich langsamer gehend schwenke ich im Sattel nach rechts (Süden) und steige die letzten 40 Höhenmeter auf einfachem Steig zum Gipfelzeichen des Wheeler Peak (4.011 m) auf, welchen ich etwa 3:40 Stunden nach dem Start erreiche.
In einem kalten Wind stehe ich unter wolkenlosem Himmel. Da die relativ kompakte Gebirgsgruppe der Sangre de Christo Mountains recht eigenständig ist, reicht die Aussicht in alle Richtungen weit in das leicht dunstige Flachland von New Mexico. Einer Riegelpause folgt ein kurzes Gespräch mit einem US-Wanderpaar. Im Wind ist das längere Verweilen auf dem Gipfel eher unbequem, so beschliesse ich vor dem Abstieg noch den auf der anderen Seite des Sattels befindlichen Gipfel des Mount Walter "mitzunehmen", der trotz nur knapp 25 m über Schartenhöhe als offiziell zweithöchster Gipfel von New Mexico geführt wird. Der Übergang zwischen beiden Gipfeln ist problemlos in etwa 10 Minuten zu gehen. Ein kleines stählernes Gipfelkreuz markiert hier den Gipfel.
Den Abstieg beginne ich wieder über den in Serpentinen verlaufenden Weg. Bei Erreichen der ersten Schneefelder ist deren Oberfläche in der Morgensonne auf etwa 10 cm weich aufgefirnt. Kurzerhand fahre ich ab etwa 3.880 m Höhe in wenigen Minuten 400 Höhenmeter auf dem Hosenboden durch die Schneerinnen ab, wobei die Ortskenntnis durch den daneben verlaufenden Aufstiegweg sehr von nutzen ist. Beim Erreichen der Baumgrenze wird das Gelände flacher, zudem wird der Schnee vermehrt durch Steine und Baumstämme unterbrochen, so dass ich meinen Rückweg zu Fuß fortsetze.
Am Abzweig "Williams Lake" folge ich der Markierung und erreiche in etwa 5 Minuten den in einem Talkessel liegenden kleinen See, wo ich eine lette Rast einlege.
Die letzten 2 Meilen zurück zur Skistation sind dann deutlich unangenehmer als am Morgen: In der Mittagswärme angetaut sinkt man teilweise 20 cm in die Altschneeflächen ein, andere Areale werden von Schmelzwasser überströmt. Aufgrund der den ganzen Tag angelegten Gamaschen behalte ich trockene Füße und setze meinen Weg fort. Letzlich erreiche ich nach 6:45 Stunden wieder meinen Mietwagen, mit dem ich umgehend in mein Hotel nach Taos zurück fahre.
Nach dieser Bergtour im Hochgebirge von New Mexico steht als Kontrastprogramm am nächsten Tag eine Wanderung in der Halbwüste von Oklahoma auf dem Programm.
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Letzte Aktualisierung am 26.06.2024 20:08:41 Uhr
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