Ferrata Torrente Sallagoni - Klettersteig unter dem Castel Drena
In der Klamm des Rio Sallagoni
23.05.2015 Ferrata Rio Sallagoni
Vom Parkplatz rechts der Straße zum Castel Drena gehen meine Bergkameradin Monika und ich auf breitem Forstweg in wenigen Minuten in leichtem Gefälle zum Eingang der Klamm. Ein obligatorisches Warnschild weist auf die Gefahren durch rasch steigende Wasserstände bei Niederschlägen hin.
Nach dem Anlegen des Klettersteigsets queren wir durch das Bachbett an den Fuß der orographisch rechten Klammwand und beginnen unseren Aufstieg.
Gleich zu Beginn ist eine griffarme und vom fließenden Wasser glatt geschliffene Wand zu erklimmen. Das straff gespannte Sicherungsseil und eine durchgehende Reihe von Steigbügeln und Trittstiften gewährleisten hier ein sicheres Steigen. Teilweise unter leichten Überhängen ist für geübte Klettersteiggeher hier aber immer ein sicheres und zügiges Vorwärtskommen möglich. Die ausschließliche Nutzung der Versicherungen zur Eigensicherung schließt sich hier für die meisten aus. Die glattpolierten Felswände bieten kaum natürliche Tritt- und Haltemöglichkeiten.
Über und unter mehreren Klemmblöcken steigen wir tiefer in die Klamm hinein, welche immer wieder mit spannenden Passagen hinter der nächsten Biegung aufwartet.
Als sich die Klamm zu einer bewaldeten Bachlichtung aufweitet, kann der Bach nochmals gequert werden. Im leichten Gehgelände steigen wir zu einem bewachsenen Felskopf auf. Von hier queren wir den Bach vor einem schönen Wasserfall auf einer Seilbrücke.
Unter zwei großen angelehnten Felspfeilern hindurch gehen wir auf einem Steig weiter in die Schlucht hinein. Ein Schild weist an einer Holzbrücke den Weg zum Castello. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes können wir dem zweiten Teil des Klettersteiges weiter in die sich wieder zur Klamm verengende Schlucht hinein folgen. Hier gibt es kein Sicherungsseil, einzelne Trittbügel und rote Markierungen weisen den Weg. Immer wieder muss der Weg über einzelne Steine und Felsköpfe entlang von Wasserläufen und Gumpen gesucht werden. In dieser dunklen Klamm ähnelt der Steig jetzt eher dem Canyoning als der Begehung eines Klettersteiges. Trotzdem eine spaßige Angelegenheit.
Als es am Ende der Klamm heller wird, sehen wir eine kleine Brücke sowie Anlagen zur Elektrizitätsgewinnung. Über einen schmalen Steig verlassen wir die Schlucht und erreichen entlang einiger Weinberge in wenigen Minuten den Fuß des Burgbergs vom Castel Drena. An einem kleinen Kiosk belohnen wir uns beim Ablegen der Ausrüstung mit einem Cappucino.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2023 18:12:03 Uhr
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